Da der Urlaub sich auf 1 1/2 Wochen begrenzte, fiel der Törn auch nur sehr kurz aus und begann mit einer kleinen Katastrophe!

Am Montag sollte der Törn los gehen. Am Wochenende vorher war ich noch mit zwei lieben Arbeitskollegen auf einem kleinen Angelausflug. Auf dem Rückweg, bei der Ansteuerungstonne Flensburger Förde, brach das Ruderblatt genau in der Wasserlinie ab – einfach so. Kein Ruderdruck – nix – einfach abgebrochen.

Montag bin ich dann mit einer Zeichnung zu einer kleinen Werft in Flensburg gegangen und die haben tatsächlich bis Dienstagabend ein neues Ruder gebaut – mit der Aussage: „Das hält ewig“.

Mittwoch ging es dann endlich los. 9:45 Uhr passierte ich die Hafenausfahrt Richtung Maasholm. Hier wurden die Leinen nach einem tollen Segeltag mit super Wetter und gutem Wind um 17:35 fest gemacht. Ein Mal im Jahr muss ich nach Maasholm. Keine Ahnung warum, aber dort ist es einfach schön. Ich mag die Fischer am Hafen, ich mag den kleinen, völlig überfüllten, Bäckerladen in dem es gute Brötchen gibt und ich mag die sauberen Sanitären Anlagen. Und nicht zuletzt die schöne Natur der Schlei.

Kalkgrund

Am nächsten Morgen ging es um 10:00 Uhr weiter Richtung Marstal auf Ærø. Natürlich drehte der Wind auf halber Strecke auf genau gegenan. Nun ja, man hat Urlaub und muss sich nicht mit ewiger Kreuzerei abquälen. Kurzerhand neuer Kurs Richtung Søby. Mit halbem Wind an Ærøs Südküste lang und dann den kleinen Schlag hoch nach Søby. Diesen Gedanken hatten wohl aber ein paar Segler mehr. Der kleine Hafen war proppenvoll! Nach einer Stunde Warterei quer vor den Dalben, machte dann ein Motorboot Platz und so hieß es um 17:00 Uhr: Leinen fest!
Der freundliche Hafenmeister kam um das Hafengeld zu kassieren und fragte:
„Zwei Tage?“
Ich:“Nee nee, Morgen geht es weiter.“
Hafenmeister: „Glaub ich nicht, aber egal.“
Ich:“Hää ???“
Am nächsten Morgen wusste ich warum der Hafenmeister gleich für zwei Tage kassieren wollte: Es war so viel Wind, dass (fast) keiner rausgefahren ist. Das nennt man: Vorsprung durch Wissen!
Der Tag in Søby ging aber schnell vorbei. Erst mal ausschlafen und frühstücken und dann einen ausgedehnten Spaziergang. Wusstet ihr eigentlich, dass man auf Ærø die Busse kostenlos benutzen darf? Das ist doch mal eine tolle Einrichtung!

Am Samstag ging es dann um 8:45 Uhr bei so gut wie keinem Wind weiter Richtung Lyø. Das letzte Mal, dass ich Lyø angelaufen bin, liegt Jahre zurück. Damals war es ein kleiner Hafen und urgemütlich. Jetzt ist es ein lauter, völlig überfüllter und ungemütlicher Hafen. Der Hafenmeister quetscht alles rein, was irgendwie geht. Der Rubel muss halt rollen! Als ich um 12:30 Uhr (!) einlief, bekam ich einen der letzten freien Plätze und dachte: „Schwein gehabt“. Zwei Stunden später lagen wir mit 4 Booten in zwei Boxen. Passt schon irgendwie.
Eines hat sich seit meinem letzten Besuch allerdings nicht geändert. Es gibt immer noch nur ein Klo und eine Dusche – jetzt allerdings für mindestens 150 Boote. Gruselig! Mein nächster Besuch wird definitiv nicht im Hafenbecken sein, sondern es wird in der kleinen Bucht vor dem Hafen geankert.
Die Insel selbst ist aber traumhaft schön. Der kleine Fussmarsch zum Købmand lohnt sich immer. Nicht nur, dass er fast alles vorrätig hat, besonders der Rückweg ist wunderschön. Von dort hat man eine grandiose Aussicht auf Südfynen.

Sonntag – Kurs Wackerballig. Um 9:30 Leinen los und bei prima Wind raus aus dem Getummel! Mitten im Kleinen Belt kam dann wieder Der mit dem Windschlüssel vorbei und hat ausgeschaltet. Von einer zur anderen Minute Windstärke Null. Spiegelblanke See! „Das dauert bestimmt nicht lange und der Wind kommt wieder“, dachte ich. Es blieb beim Denken. Auch nach drei Stunden noch Flaute. OK, Motor an und Richtung Förde. Nach weiteren 2 Stunden hatte der Windgott dann ein Erbarmen und ließ es zumindest ein wenig wehen. Also Segel wieder hoch und losgedümpelt.
Dann passierte etwas ganz besonderes. Irgendetwas knackte im Segel und dann an Deck. Sekunden später guckte mich eine völlig erschöpfte Taube von der Sprayhood an. Das arme Tier war fix und fertig! Als sie sich ein wenig erholt hatte machte sie einen Satz ins Cockpit, dann in den Niedergang und nach gründlicher Untersuchung wagte sie den Sprung unter Deck. Hier machte sie es sich gemütlich und nachdem sie einen Schluck Wasser aus einem Schnapsglas getrunken hatte, hockte sie sich zum schlafen hin. Dort blieb sie sitzen, bis ich Wackerballig um 18:00 Uhr erreichte. Trotz des Trubels beim Anlegen, also übers Deck laufen, Fender ran und so weiter, blieb „Taubi“ völlig entspannt sitzen. Als Ruhe in das Schiff einkehrte, hat Taubi dann die Augen aufgemacht, sich raus gewagt, auf den Motor gesetzt zum Dank noch einmal ins Cockpit gepupt und weg war sie – wieder Richtung See! Ich glaub das macht die immer so – blinder Passagier spielen!

Montagmorgen ging es dann nach einem ausgedehnten Frühstück um 10:30 Uhr weiter. Leider war wieder so gut wie kein Wind, was aber auch nichts machte, denn es sollte nur bis Langballigau gehen. Um 14:00 Uhr war dann auch diese Etape geschafft. Abends dann in der „Strandperle“ noch lecker gegesen und den Tag ausklingen lassen.

Am letzten Urlaubstag ging es dann wieder in den Heimathafen Fahrensodde. Um 12:00 Uhr war der kurze aber schöne Urlaub zuende.

Kategorien: Allgemein

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